Der Verein inga e.V.

1. Unabhängig und gemeinnützig 

Seit über 10 Jahren gibt es unseren Stuttgarter Verein. Mit 60 Mitgliedern wollen wir ein Zeichen setzen – ein Zeichen gegen das Leid, das den meist sehr jungen Frauen in der Prostitution angetan wird. Unsere Initiative arbeitet unabhängig, ist weder politisch noch weltanschaulich gebunden. Da der Verein als gemeinnützig anerkannt ist, sind Spenden steuerlich absetzbar.

Durch unsere Öffentlichkeitsarbeit möchten wir Frauen, die dieser Arbeit nicht aus freien Stücken nachgehen, eine Stimme geben. Über die Notlagen dieser Frauen möchten wir informieren und unser breit gefächertes Ehrenamt vorstellen.

2. Unser Beitrag, unsere Ziele

Die Frauen der Zielgruppe sprechen in der Regel wenig Deutsch, sind mitunter Analphabetinnen und ohne Kenntnisse über das deutsche Sozial- und Rechtssystem. Daher sind sie oft unsicher und unbeholfen, geben z.B. Geld aus, welches sie eigentlich dem Amt zurückzahlen müssten. Sie haben kein Geld für die erste Monatsfahrkarte zum neuen Job oder kaufen 40 Einzeltickets. Viele von ihnen haben Kinder und wohnen mit ihnen in meist beengten Verhältnissen.

Im Verein inga e.V. fungieren wir als Schnittstelle zwischen dem Bedarf von Aussteigerinnen und eingeworbenen Geld- und Sachspenden. Die Hilfeanfragen kommen von sozialen Einrichtungen wie ZORA, Lagaya und der Caritas. Die dortigen Fachkräfte begleiten die Aussteigerinnen oft über Jahre. Konkret: Sie beraten, gehen mit ihnen auf Job-Suche, zur Wohnungsbesichtigung, zum Gesundheits- oder Sozialamt, zum Jobcenter.

3. Wie können wir helfen?

Gesundheit für Leib und Seele

  • Gesundheit: Arzt, Zahnarzt, Physio- und Krankenhauszuzahlungen, Brillen, Medikamente.
  • Therapien wie z.B. Kunsttherapie und ggf. tiergestützte Therapie

Was bewirkt die Kunsttherapie?

Viele der Frauen, die unsere Unterstützung erhalten, sind schwer traumatisiert, haben Missbrauchs- und Drogenerfahrung und waren oft jahrelang in der Prostitution gefangen.

Die Kunsttherapie hilft, im Ausstieg Traumata zu bewältigen und innere Stärke zu finden. Sie aktiviert und unterstützt schöpferische Potenziale. Durch das Erleben und Gestalten von Farben und Formen werden Prozesse angestoßen, die positive Auswirkungen auf körperliche, vitale, seelische und geistige Funktionen haben. So kann eine Gesundung in die Wege geleitet werden, die die Selbstbestimmung fördert und die psychische Belastbarkeit stärkt. Die Kunsttherapie wird mit nachhaltigem Erfolg von Corina Vohl M.A. durchgeführt. Frau Vohl ist Kunsttherapeutin mit jahrzehntelanger Erfahrung in eigener psychiatrischer Praxis, in Alten-/Pflege- und Flüchtlingsheimen. Sie unterstützt unseren Verein durch Verrechnung reduzierter Stundensätze. 

Ein neues Zuhause finden

  • Wohnen/Essen/Familie: Umzug, Möbel, Mietrückstand, Babyausstattung, Lebensmittelzuschuss.
  • Energiekosten: Strom-/Gas-/Telefonrechnungen.
  • Bedarf der Ausstiegswohnung: Einrichtung, Geschirr, Gebrauchsgegenstände.

Neue berufliche Wege gehen

  • Beruf: Zeugnisübersetzungen, Beglaubigungen von Dokumenten, Hygienezeugnisse.
  • Fahrkarten: Monatsfahrkarten bei Jobeinstieg, Einzelfahrscheine zu Bewerbungsgesprächen, Fahrten zu Konsulaten, Krankenhaus u.ä.

Sachspenden

  • Kindermöbel, Mikrowelle, Besteck, Essensgutscheine, Zahncremes, Hygieneartikel.
  • Bettwäsche, Handtücher, Kleidung, Unterwäsche, Schuhe.
  1. Fallbeispiele (Namen geändert)

Cristina hat ein Jobangebot in der Küche eines Pflegeheims, doch es fehlen Hygienezeugnis und Fahrkarte. Wir unterstützten mit 113 €.

Renata wurde nach Absitzen einer Strafe wegen Drogendeal aus dem Gefängnis entlassen. Für sich und ihre zwei Töchter brauchte sie nun Miete, Einrichtung, Lebensmittel und Kleidung. Mit Möbel- und Geldspenden konnten wir helfen.

Mary ist nach Gewalterfahrungen traumatisiert. Positive Erfahrungen in der Kunsttherapie helfen ihr, wieder Vertrauen zu sich und anderen aufzubauen.

  1. Woher bekommen wir unsere Geld- und Sachspenden?

Die jährlich gewährte Unterstützung beträgt sechs- bis zehntausend Euro. Wie unschwer vorzustellen, ist die Nachfrage nach Unterstützung deutlich höher. Der Bedarf wird gedeckt von Mitgliedsbeiträgen (20 €/Jahr) sowie Sach- und Finanzspenden von Firmen, Privatpersonen und Kirchenprojekten.

  • Safer-Sex-, Hygiene- und Zahnpflegeprodukte wurden in Aktionen von Herstellern erbeten.
  • Wäsche und Körperpflegeprodukte erhielten wir über persönliche Kontakte.
  •  Das Essen für die Weihnachtsfeiern im Café wurde von Stuttgarter Wirtinnen gespendet.
  • Auf Festen und Flohmärkten verkaufen wir Handwerkliches.
  • Durch Öffentlichkeitsarbeit machen wir unsere Arbeit bekannt.